samedi 31 Mai 2008, 16h32m
Mon 26 May – MGMT, Florence and The Machine
retro-retro
eigentlich, ja eigentlich könnte man vornehm schweigen über das was da geboten wurde, wie das kollege mesmeriseme beispielsweise hier gemacht hat. manchmal weiß man ja auch gar nicht warum einem ein konzert nicht gefallen hat. aber diesmal will ich ausnahmsweise mal viel worte um (fast) nichts machen. früher oder später musste es so weit kommen – mein erster konzertverriss.
mgmt starten gerade mit viel vorschusslorbeeren. aber das was da auf der bühne zu sehen war, wirkte wie das ergebnis des ersten indie-band-casting-wettbewerbs: englands next indie-band-sensation.
fangen wir mit dem sänger Andrew VanWyngarden an. gekleidet in ein altes h&m-sommerkleidchen war er noch mit abstand das beste was auf der bühne stand. wenn er denn wirklich versucht mit seiner androgynität zu punkten, sollte er aber konsequenter weise die jeans unter dem kleid weglassen. die minimale interaktion mit dem publikum beschränkte sich auf aussagen wie „havn´t i got a nice guitar?“ und „see you in the future.“
und schöne intrumente hatten sie wirklich, da hat sich die plattenfima nicht lumpen lassen. angefangen mit dem Schlagzeuger und seiner überdimensionalen drumbase, mit den feinen keyboards, der eleganten gibbson, dem extravaganten bass und der unsäglichen fender (aber dazu später). umgehen konnten die auch mit den instrumenten.
so extravagant der bass auch war und wie handwerklich einwandfrei er auch gezupft wurde. eine salzsäule hätte sich mehr bewegt als der bassist. coole performance. selten hat jemand ein konzert so bewegungslos an sich vorüberziehen lassen. selbst der mann am mischpult hat sich mehr bewegt. ich denke so sieht der perfekte studiomusiker aus. jetzt weiß ich warum viele den bass nur noch vom laptop spielen lassen.
keyborder haben ja das problem, dass sie sich nicht allzu weit von den tasten ihres instrumentes wegbewegen können. deshalb sieht jede rhythmische bewegung meist etwas lächerlich aus. am schlimmsten ist es, wenn der keyboarder headbangt. dann lieber wie der bassist bewegungslos die tasten drücken.
und nun kommt die krönung, weil den drummer kann man getrost vergessen: der gitarist. ich hasse ihn. ihn und seine verdammte jimi-hendrix-verschnitt-fender. ich fordere bühnenverbot für den kerl. seit diesem abend habe ich eine phobie gegen bärtige gitaristen die jedes lied mit einem aus der rockgeschichte geklautem covergitarrensolo zerstören. aaaaarg. am ende hätte ich nur noch kotzen können. selbst das letzte und zugleich beste lied des konzertes hat er noch zerstört. endlich ging auch das publikum mal ab. auf der bühne nur noch der sänger und der keyborder und mit kids wollten sie das ganze noch zu einem einigermaßen versöhnlichen abschluss bringen. aber nein, wer muss nach der hälfte des liedes auch noch auf die bühne springen und sein obligatorisches solo einbringen: pleas give me a goddamn gun, man…
wenn man bedenkt dass MGMT auch mit bands wie lcd soundsystem oder daft punk zusammenarbeiten war dieses konzert einfach nur verstörend. die ersten lieder klangen als hätte die band backstage vor dem konzert zuviel crosby, stills, nash & young gehört. wäre es doch nur so gewesen wie es in der last.fm banddescription steht: "They are known for playing shows with only an ipod and some mics."
übrigens: es gab keinen einzigen crowd surfer - auch irgendwie bezeichnend…